Balkan, alles Balkan   2011

Ein September in Kroatien via Austria & Italien

10.9.

 Jo mei,

33 Grad hams hier in Triest. Und alle san am Strand. Und gleich dahinta hams weiße Felsn. Sieht aus wie an der Kot da Sür oder wie das heißt.
Jo mei, und durchs Seppl-und-Peppie-Land samma heute aa gfahrn. Aber Kaffee hamma dann in Italien getrunken. Schmeckts ja halt auch besser am Autogrill für 1,30. Könn’ ja sonst nix, die Welschen, aber Kaffee könn’s. Und jetzt gehen’s der Franticek und der Uwe an den Canal grande. Mo schaun, wie’s aussieht.


a Grüziee oder ciao

Übersetzung: warm, schick, Österreich hinter uns, Kaffee schmeckt, jetzt Essen fassen

11.9.


so - bahnbericht: so a gaudi! wir hatten beide viel spaß. echt sehens- und fahrenswert. das ding hat immerhin 26% steigung, da kannst kaum stehen, wenn die straßenbahn zur seilbahn wird und den aufstieg macht.

                                                               die Welt ist schräg!

danach sind wir auf die burg geklettert, haben hundert antike mosaiken gesehen, 5 brocken marmor und eine feuchte stufe, vor der uns aufmerksames personal mehrfach gewarnt hat. sehr höflich, die kleinen burgfrolleins.


halbantike kirche, antiker torbogen, altes kaffee - gehörte ja mal zur k&k - deswegen die kaffeehäuser. aquarium - riesen-reinfall. oder sehen wirs mal so: die zeigen einem, dass die fische am aussterben sind.

danach straßenkaffee- historisch selbstverständlich. auch sone rumhänge von james joyce. haben an patricia gedacht. sie würde in den sesseln wohl bis ultimo sitzen bleiben. macht sich ja auch wirklich gut vor schneeweißen fassaden, mit tostados, getrockneten tomaten und nem aperol spritz. apropo tomaten: sehr schicke angewohnheit, dass man immer ein tablett mit wegschnurzelsachen auf den tisch bekommt: oliven, gürkchen, tomaten, tostschnitten,erdnüsse....
so- computer will sagen NEIN, also ick muss - wir wollen auch futtern.

tschöööööö


12.9.

woran erkennt man den gemeinen, kroatischen grenzer?: mürrisch, maulfaul, macho. wir eiern durch 10 kilometer italien, huschen durch 30 kilometer slowenien und stehen dann am ende der eu-welt. und warten allein an einem stopp-schild. im buswartehäuschen besagter grenzbeamter. nix passiert. uwe ist wagemutig und fährt 5 meter weiter - da hockt noch ein zöllner von die kroatens. es war 1 meter zu weit. der übergangene grenzer pfeift uns zurück und zusammen. da hamma dann gleich unsern wiener charme verlorn, denma uns die letztn toagen zuglegt hatten. also der versucht, uwe zu falten, und uwe faltet zurück. wir sind nicht gefilzt worden.

400 kilometer winnetou-county. alles voller prärie und endlos. winnetou hamma nicht gesehen - war auch genug fels und gebüsch zum tarnen da. nix weiter passiert....endlose weiten


mann, wies das hinkriegen, die kleinen kroaten: warmes wasser und trotzdem sauber. wenn bei uns das meer 20 grad überschreitet, wechselt es ja auch zu vollgrün. hier nicht - einfach warm...schennialll


split ist irre - wenn man mal von den beton-vororten absieht. wir sind per bus rein und dann unter dem palast in den palast, der jetzt mittelalterliche stadt unter unesco-schutz ist. man kommt zwischen säulen raus und auf einen turm, den niemand unter unseren bekannten betreten würde. schon wieder schenniall. alles grandios und genial und überhaupt. wir essen auf der venezianischen piazza. uwes zähne überleben ein paar nussschalen im essen, nicht so genial,  aber wenigstens überlebt. ein absacker auf dem sowieknall-torg - kulisse wie in den städten beim herrn der ringe. die turmuhr hat eine 24-stunden-teilung - keine sonst üblichen 12 stunden. muss man erstmal begreifen. hamwa. jetzt gibt's wein auf der terrasse. ja silke - morgen wird gewogen   :-)

gruß
ps: nun folgt wohl ein loch. erstmal kein internet mehr im ferienhaus

Schmidtrichs 2011

Graz

Wir toben zurück von Korcula, quer durch Kroatien und Slowenien an einem Tag. Als einziger Zwischenstopp bis Deutschland ist Graz eingeplant. Wir haben nichts reserviert: großer Fehler. Wir kommen von Süden: echt seltsam. Die Einfallstraße kennt offenbar nur zwei Sorten von Etablissements: Autohäuser und Erotikmärkte/Ähnliches. Wir sind etwas irritiert. Österreich? Erotikmärkte/ÄHnliches? Und ohne Ende? Der Fahrer entwickelt eine Theorie: "Sobald in den Bergen der Viehabtrieb beendet ist, machen die hier den Umsatz - den ganzen Winter über!" Womit wir dann wieder beim Witz vom Ziegenpeter wären. 

Es dunkelt und wir fitzen uns durch die Innenstadt. Hier sieht es deutlich besser aus. Nur mit den Hotelkapazitäten nicht. Es ist einiges los in der Stadt an diesem Wochenende und dementsprechend sind die Betten knapp und teuer.